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Juni und Juli in Chile

(von Karl)

Am 23. Juni fand in der Schule das Laternenfest statt. So wie in Deutschland wird es hier eigent-
lich auch im November gefeiert, allerdings wurde es in den Winter verlegt, da man so die Laternen
der Kinder besser sehen kann und im ursprünglichen Zeitraum schon andere größere Feste wie
Weihnachten und Nikolaus liegen.
Zuerst haben sich alle Schüler*innen der Grundschule sowie einige Lehrer*innen in der Sporthalle
zu einer Zeremonie versammelt. Hier haben Laura und Antonia die Geschichte von Sankt Martin
anhand eines Schattenspiels vorgestellt. Nachdem einige Lieder gesungen worden waren, liefen
wir zusammen mit den Kindern und ihren Laternen zum und durch das Museo Colonial Alemán.
Zum Abschluss gab es für jeden noch einen kleinen Keks in Form einer Gans. Insgesamt war es
eine schöne Veranstaltung mit guter Stimmung, die uns alle an unsere Laternengänge im Kinder-
garten bzw. in der Grundschule erinnert hat.


Am nächsten Tag sind wir nach Puerto Varas gefahren, da dort seit einigen Tag das Festival de la
Lluvia (Fest des Regens) gefeiert wurde. Der große Höhepunkt war eine Parade durch die Straßen
der Stadt, in der Simon, der Freiwillige an der Schule in Puerto Varas, zusammen mit seiner Gast-
familie und einigen aus seiner Schule mitgelaufen ist. Er lud uns ein, mit ihnen in der Parade zu
laufen, was wir dann natürlich auch taten. Die Stimmung war gut, weshalb es uns viel Spaß ge-
macht hat.


Über das letzte Wochenende des Monats sind Antonia, Simon und ich nach Pucón gefahren, einer
Stadt mit ca. 22.000 Einwohner 220 Kilometer nordöstlich von Frutillar. Sie liegt direkt am Lago
Villarrica und am Fuße des gleichnamigen Vólcan Villarrica. Dieser war auch der Hauptgrund,
weshalb wir hierher gefahren sind. Am nächsten Tag sind wir früh aufgestanden, um zusammen
mit einem Guide den 2860 Meter hohen Vulkan zu besteigen. Bepackt mit der passenden Ausrüs-
tung und reichlich Proviant ging es bis auf eine Höhe von 2320 Metern. Es war ein anstrengender,
aber sehr schöner Aufstieg mit toller Natur, bei dem wir auch andere Touristengruppen getroffen
haben. Den Krater, aus dem sogar Rauch aufstieg, konnten wir jedoch nicht erreichen, weil um
diesen wegen erhöhter Aktivität eine Sperrzone eingerichtet wurde. Unser Guide Rodrigo war sehr
nett und konnte uns während des Aufstiegs viel über den Vulkan, die Umgebung, aber auch über
andere Themen, wie zum Beispiel die Geschichte Chiles, erzählen. Eines der Highlights der Tour
war jedoch der Abstieg, da wir mit einem Schneerutscher den Berg hinuntergefahren sind, was
uns allen sehr viel Spaß gemacht hat. Am frühen Nachmittag sind wir nach Pucón zurückgekehrt
und nachdem wir uns ein bisschen ausgeruht und etwas gegessen hatten, haben wir noch die
Stadt erkundet.


Vor unserer Abreise am nächsten Tag sind wir mit einem Bus zu einer der Thermen gefahren. Wir
entschieden uns für die Therme Los Pozones. Diese besteht aus fünf verschiedenen Becken mit
warmem Wasser zwischen 38 und 48 Grad. Nach dem anstrengenden Aufstieg am Vortag war
dies ein guter Abschluss für unseren Kurztrip nach Pucón.


Für die Schülerinnen und Schüler der Schule war der Dienstag ihr letzter Schultag in diesem Halb-
jahr. In den ersten drei Stunden gab es normalen Unterricht, danach zwei Stunden mit dem/der
Klassenlehrer*in und einem gemeinsamen Frühstück. Zum Abschluss versammelten sich die gesamte Schule in der Sporthalle für eine gemeinsame Abschlussfeier.

Wir werden die jetzt beginnenden dreiwöchigen Ferien nutzen, um nochmal ein bisschen zu reisen und neue Städte bzw. Natur zu erkunden. Unsere Zeit hier in Chile neigt sich so langsam zwar dem Ende zu, allerdings
werden wir die letzten zwei Monate sehr genießen, bevor es dann Ende August für uns vier wieder
nach Deutschland zurückgeht.