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Unser 6. und 7. Monat in La Paz

Ende Januar kamen wir von unserem Urlaub zurück nach La Paz. Unsere Arbeit begann wieder, auch wenn die Ferien erst zwei Wochen später enden sollten. 

Die LehrerInnen bereiteten jedoch in diesen Wochen den Unterricht weiter vor, planten das Schuljahr, hatten einen Workshop zum Thema Pädagogik und räumten die Klassenzimmer auf. Insbesondere bei den Aufräumarbeiten sollten wir viel helfen, was an sich auch ok gewesen wäre, hätten wir uns dadurch nicht beispielsweise vom Workshop ausgeschlossen gefühlt. 

Als dann jedoch die SchülerInnen auch wieder in die Schule kamen, verbesserte sich unser Arbeitsalltag sogar im Vergleich zu vor den Ferien. Montags sind wir nun immer gemeinsam in der Küche zum Brötchen backen und an den Tagen, an denen wir in den Klassen helfen, haben wir immer mehr Aufgaben und wir fühlen uns hilfreicher.

Ab Ende Januar fand auf dem Campo Ferial Bicentennial auch der Mercado Alasitas statt. Dieser ist einmal jährlich etwa für 4-6 Wochen und ist zu Ehren des Ekeko, dem Aymara-Gott des Überflusses. Auf dem Markt findet man ganz viele Miniaturgegenstände, wie Häuser, Autos und vieles mehr. Sie stehen für das, was man erreichen möchte oder sich und anderen wünscht, weshalb die Gegenstände meist nach dem Kauf an andere verschenkt werden. Wir haben beim Besuch des Marktes auch noch leckeren Api getrunken und Pastel gegessen. 

Im Februar gingen wir dann neben einkaufen auf der Feria, feiern und gemeinsamen Kochabenden mit Freunden, auch auf ein Fußballspiel im Estadio Hernando Siles. 

Einen Tag nach dem Fußballspiel von Bolivar gegen Los Tigres, fuhren wir zusammen mit ein paar Freunden nach Oruro. 

Dort wurde an diesem Wochenende Karneval gefeiert und da dieser nach Rio de Janeiro der am zweitgrößten gefeierte Karneval Südamerikas ist,wollten wir ihn unbedingt ansehen. 

Leider bekamen wir auf den an den Straßenrändern aufgebauten Tribünen keine Plätze mehr, weshalb wir kaum eine Chance hatten etwas von den Entradas und den besonderen Kostümen zu sehen. Nach viel Frust hatten wir dann aber trotzdem eigentlich einen ganz schönen Tag und abends ging es für uns alle dann auch noch weiter nach Cochabamba. 

In Cochabamba kamen wir für zwei Nächte bei Freunden unter. Gemeinsam gingen wir auf das Festival „Non Stop The Madness“. Das war echt ein hammer Wochenende. 

Wieder in La Paz sahen wir überall Segnungen zu Karneval, unteranderem von Häusern und Autos. Ein paar Tage später wurde auch in der Schule jede und jeder, sowie die Klassenräume mit Luftschlangen, Früchten und Cocablättern gesegnet. Es wurde auf einer Decke ein kleiner Altar aus symbolischen Zuckersteinen, Lametta und einem Lamafötus aufgebaut und durch das Dazulegen von Cocablätter, konnte man sich und anderen etwas wünschen. Im Anschluss wurde das Ganze dann verbrannt.

Ende Februar wurde Karneval dann durch die Entierro del Pepino, der Beerdigung einer für Karneval charakteristische Figur, beendet. Durch die Stadt zogen einige Entradas bis zum großen Zentralfriedhof.  

In der ersten Märzwoche fand das Zwischenseminar in Cochabamba statt. 

Dort hatten wir Zeit über das vergangene, sowie das bevorstehende halbe Jahr zu reflektieren, uns mit den anderen Freiwilligen auszutauschen und über für uns wichtige Themen zu lernen und zu reden. Wir machten außerdem einen Ausflug zum Cristo de la Concordia und das Highlight waren natürlich die süßen Katzenbabys, die auf dem Hof unseres Seminarhauses lebten. 

Am 06. März ging es dann für fast alle gemeinsam wieder zurück nach La Paz. In den nächsten Tagen gingen wir zum Friseur, färbten Haare, kauften süßes Gebäck in der deutschen Bäckerei und begleiteten Freundinnen zum Tätowierer. 

Mitte März fand in der Schule der Wandertag statt. Wir gingen gemeinsam mit anderen LehrerInnen der 1. und 2. Klasse zu den Chullpas von Achocalla. 

Am Wochenende der selben Woche kamen zum trabajo comunitario viele Eltern mit ihren Kindern zur Schule, um Reparaturen vorzunehmen oder auch die selbst angepflanzten Kartoffeln zu ernten. 

Ende März mussten wir uns dann bereits von einem Freund verabschieden, der nach seinem halbjährigen Praktikum hier in La Paz wieder zurück nach Deutschland ging.