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Januar & Februar in Chile und zweiwöchige Rundreise durchPatagonien


Da wir die Sommerferien ja in Gastfamilien verbringen und unser WG-Leben in der Cabaña somit
erstmal pausiert ist, haben wir die beiden Monate teilweise unterschiedlich verbracht und konnten
aufgrund der doch recht großen Distanz zueinander nicht so viel Zeit zusammen verbringen, wie
wir es viellicht gewollten hätten.
Ich habe mit meiner Gastfamilie zusammen Silvester gefeiert. Dabei haben wir das neue Jahr bei
Nachbarn begrüßt, die eine kleine Feier mit Nachbarn und Freunden veranstaltet hatten. Nach ei-
ner kurzen Nacht wurde das Feiern im Haus meiner Gastfamilie fortgesetzt – mit viel Musik, viel
Essen und vor allem viel guter Stimmung. Am 3. Januar haben Antonia, Simon und ich uns
abends mit Laura und ihrer Familie getroffen. Sie sind nach Chile gekommen, um Laura zu besu-
chen und um zusammen die Feiertrage zu verbringen. Lauras Mama hatte uns zum Essen einge-
laden, worüber wir uns sehr gefreut haben. Es war ein sehr schöner Abend und wir freuen uns
schon, Laura und ihre Familie in G-Town zu besuchen und die Highlights der Region zu
erkunden 😉
In den folgenden Tagen habe ich verschiedene Ausflüge unternommen. Simon und ich sind zum
Nationalpark Vicente Pérez Rosales gefahren und haben eine Tageswanderung unternommen.
Laura, Antonia und ich waren an diesem Ort schon einmal Ende November, allerdings war Simon
krank, weshalb es für ihn etwas Neues war. Ein paar Tage später haben meine Familie und ich ei-
nen Camping-Ausflug in die Nähe von Cochamó gemacht; ein Tag und eine Nacht an einem Fluss
ganz allein ohne Internet und ohne andere Menschen. Wir sind im Fluss baden gegangen und ha-
ben ein typisch chilenisches asado gemacht. Am nächsten Tag ging es mit einer Autofähre über
Puerto Montt zurück nach Frutillar.
Nach ein paar Tagen zuhause, an dem wir oft an den nah gelegenen Strand gegangen sind, haben
wir einen weiteren Ausflug unternommen, dieses Mal allerdings waren wir eine Woche unterwegs.
Zuerst besuchten wir nach einer zweistündigen Autofahrt Freunde meiner Gastfamilie in Frutrono.
Ich kannte sie bereits vorher, da die beiden uns kurz nach Weihnachten besucht hatten. Es war,
typisch Sommer, sehr warm und sonnig, weshalb wir fast den ganzen ersten Tag am nahe gelege-
nen Lago Ranco verbracht hatten. Nach zwei Tagen ging es weiter nach Pucón, der Heimatstadt
meiner Gastmama. Sie hat etwa 14.000 Einwohner und ist Puerto Varas sehr ähnlich. Wir wohnten
bei der Familie des Bruders meiner Gastmama, die etwas weiter außerhalb der Stadt lebt. Am
nächsten Tag haben wir alle zusammen eine Tagesausflug zum Lago Quillelhue gemacht und dort
gepicknickt und gebadet. Weil mein Gasteltern trotzdem auch noch arbeiten mussten, sind wir am
nächsten Morgen früh in das Stadtzentrum von Pucón gefahren, um ein Café mit Internet zu fin-
den, da die Internetabdeckung auf dem Land in Chile ungefähr so gut ist wie in Deutschland.
Meine Gastmama hat mir währenddessen ihre sehr schöne Heimatstadt gezeigt, die mir sehr gut
gefallen hat. Die Stadt hat viele Einkaufsmöglichkeiten und verschiedene Angebote für Touristen,
außerdem konnte man nachts in den Wolken die Reflexion der Lava des aktiven Vulkans Villarrica
sehen, der mittlerweile sogar einen kleineren Ausbruch hatte.

Am 19. Januar ging für Laura, Antonia, Simon und mich unsere zwei wöchige Rundreise durch
Patagonien los. Zuerst sind wir nach Punta Arenas geflogen, einer Stadt im äußersten Süden von
Chile. Nach einer Stadtbesichtigung sind wir am nächsten Tag früh morgens mit einer Tour zur Isla Magdalena gefahren, auf der man für eine Stunde zusammen mit Magellan-Pinguinen rumlaufen konnte.Danach ging es mit dem Boot weiter zur Isla Marta, wo wir aus der Ferne eine große Kolonie an Seelöwen sehen konnten. konnten. Nachdem wir am frühen Nachmittag wieder in Punta Arenas angekommen waren, sind wir noch durch verschiedene Geschäfte gestreift, haben Souvenirs gekauft und sind sogar noch in der Magellanstraße baden gegangen.

Nach einer drei stündigen Busfahrt kamen wir am nächsten Tag an unserer zweiten Station der Reise an, Puerto Natales. Hier ist der Ausgangspunkt für den bekannten Nationalpark Torres del Paine, den wir in den kommenden zwei Tagen besichtigt haben. Zuerst haben wir eine Wanderung zum Wahrzeichen des Parks, den drei Granittürmen, gemacht. Nach vier Stunden, elf Kilometern und einem Aufstieg von 1400 Metern kamen wir an der Lagune an und wurden mit einem imposanten Blick auf die Türme belohnt. Der Aufstieg hat sich sehr gelohnt, was sich allerdings viele Leute dachten, denn der Weg war voll mit Wanderern und man ist hinter einander gelaufen wie Ameisen.

Am nächsten Tag haben wir zwei kleine Wanderungen auf der anderen Seite des Parks gemacht. Zuerst sind wir mit dem Boot über den Lago Pehoé gefahren und sind danach zu zwei Aussichtspunkten gewandert. Leider hat das Wetter nur bedingt mitgespielt, was es anstrengender
gemacht hat. Nichtsdestotrotz konnten wir nochmal einen schönen Eindruck von dieser Seite des Nationalparks gewinnen. Für den nächsten Tag hatten wir eine Tour auf einem Katamaran gebucht. Auf dieser acht stündigen Bootstour konnten wir zwei Gletscher (einen aus der Ferne, den anderen aus der Nähe) im Nationalpark Bernardo O’Higgins, verschiedene Tiere wie etwa Seelöwen und Kondore sowie die Fjorde Patagoniens sehen.

Nachdem wir bis dahin den chilenischen Teil Patagoniens besichtigt hatten, ging es für uns am nächsten Tag nun nach Argentinien. Nach erfolgreicher Ausreise aus Chile und Einreise nach Argentinien kamen wir in El Calafate an, einem Örtchen, welcher für die Nähe zum Gletscher Perito Moreno bekannt ist, dieser wächst als einer der wenigen auf der Welt sogar noch. Zu diesem sind wir dann auch per Taxi am nächsten Tag gefahren. Neben den Granittürmen im Torres del Paine war dies definitiv mein Highlight der gesamte Reise. Der Gletscher und seine Größe waren sehr eindrucksvoll – ein Must-Do, wenn man die Gelegenheit hat, hierhin zu reisen. Allerdings ging es Antonia seit der Katamarantour in Puerto Natales nicht so gut, weshalb sie den Rundgang am Gletscher nicht komplett machen konnte, und sich stattdessen ausgeruht hat.

Am folgenden Tag ging es für uns in das 200 Kilometer entfernte El Chaltén, die Wanderhauptstadt Argentinien.Da Laura nun auch erkältet war, ruhte sie sich zusammen mit Antonia im Apartment aus, während Simon und ich eine Wanderung von 20 Kilometern unternahmen, um die beiden Highlights der Stadt zur erkunden: den Cerro Torre und den Fitz Roy. Obwohl es sich hier nur um Berge handelte und wir ja ähnliche bereits im Torres del Paine gesehen hatten, waren sie nochmals sehr beeindruckend und die Wanderung hat sich sehr gelohnt. El Chaltén wird somit seinem Beinamen gerecht.

Wir konnten
leider nur eine Tageswanderung machen, da wir am nächsten Tag mit dem Bus nach Bariloche, unserer letzten Station, gefahren sind. Hier handelte es sich um eine Busfahrt von 23 Stunden plus 2,5 Stunden Verspätung, weshalb wir erst spät abends in Bariloche ankamen. Die Stadt hat uns wegen ihrer Architektur und ihrer Lage am Lago Nahuel Huapi sehr an eine schweizerische Stadt am Bodensee erinnert. Zudem ist die Stadt vor allem für ihre zahlreichen Schokoladenläden bekannt, was die Ähnlichkeit zur Schweiz nochmals gesteigert hat. Wir verbrachten hier drei Tage, in denen wir durch die Stadt gebummelt sind und Schokolade gekauft haben, am See entspannt haben und mit der Seilbahn den Cerro Otto hochgefahren sind, von dem man eine tolle Aussicht auf Bariloche und die umliegende Gegend hat.

Am 2. Februar endete dann unsere Rundreise durch Patagonien nach zwei Wochen und ca. 3800 zurückgelegten Kilometern, als wir nach sechs Stunden wieder in Frutillar ankamen. Wir wussten bereits, dass die Einreise nach Chile streng ist, damit keine fremden Tiere oder Krankheiten eingeschleppt werden. Uns hat es allerdings gewundert, dass die Ausreise aus Argentinien strenger war als die Einreise eine Woche zuvor. Laura und Antonia sind anschließend noch einige Tage bei meiner Gastfamilie und mir geblieben. Zusammen haben wir den 20. Geburtstag von Laura gefeiert und sind einige Male an die nah gelegenen Strände gegangen. Insgesamt war es sehr lustig und wir hatten noch ein paar schöne Tage zusammen, bevor Antonia und Laura zu ihren Gastfamilien zurückgekehrt sind.

(von Karl)