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Endlich angekommen!

Mit nur zwei Monaten Verspätung haben wir es dann auch mal nach Chile geschafft- aber nur mit einem Touristenvisum. Da unser richtiges Visum leider immer noch nicht da ist, haben wir uns dazu entschieden, dem Beispiel anderer Organisationen zu folgen und erst einmal mit einem Touristenvisum nach Chile einzureisen. Wir hoffen, dass in der Zeit, in der unser Touristenvisum gültig ist, unser richtiges Visum ankommt. Jetzt sind wir aber erst mal froh, es überhaupt nach Chile geschafft zu haben. Der Flug nach Chile glich nämlich eher einer Odyssee, als einer normalen Reise. Die Probleme begannen schon am Frankfurter Flughafen: Die Mitarbeiterin von Lufthansa teilte uns mit, sie könne uns nicht einchecken, da unser bereits gebuchter Rückflug nicht innerhalb der drei Monate liege, in dem unser Touristenvisum gültig sei. Entweder sollten wir nun den Rückflug umbuchen oder anders vorzeigen, dass wir innerhalb der drei Monate Chile wieder verlassen würden. Da eine Umbuchung des Rückflugs über 1000€ pro Person gekostet hätte, entschieden wir uns dazu, eine andere Flug- oder Busverbindung aus dem Land zu suchen. Wir standen aber ein wenig unter Zeitdruck, da unser Boarding schon in zwei Stunden beginnen würden. Also haben wir mit Unterstützung von Lauras und Simons Eltern so schnell wie möglich eine möglichst günstige Busverbindung aus Chile raus gesucht und dann auch direkt gebucht. Ungefähr eine halbe Stunde später konnten wir dann tatsächlich einchecken und unsere Koffer, trotz Übergewicht bei Laura aufgeben. Endlich geschafft dachten wir- Aber falsch gedacht. Es sollte doch nicht so einfach sein, aus Frankfurt rauszukommen. Am Gate wurde dann kurz vor Abflug mein Name noch mal aufgerufen und wir wurden noch einmal darauf hingewiesen, dass unser Rückflug nicht innerhalb der drei Monaten liegt, in denen unser Touristenvisum gültig ist. Dadurch könne uns Lufthansa nicht garantieren, dass wir von Brasilien (unserem ersten Stopp) nach Chile einreisen könnten. Sie versicherten uns aber, dass wir auf jeden Fall nach Brasilien einreisen könnten. Mit dieser Unsicherheit ging es in den ersten Flieger: von Frankfurt aus zwölf Stunden lang nach Sao Paulo. Leider konnten wir aufgrund unseres verspäteten Check-Ins nicht mehr zusammensitzen. Der Flug war größtenteils angenehm und das Essen um Flugzeug überraschend gut, jedoch wurde uns kurz vor Sao Paulo mitgeteilt, dass wir wegen starken Gewitters nicht an unserem Zielflughafen landen können, sondern an einem anderen Flughafen zwischenlanden müssten. Nach einer wackeligen Landung auf dem Flughafen Campinas wurde das Flugzeug neu getankt und zwei Stunden später konnten wir wieder starten und unser eigentliches Ziel, den Flughafen Guarulhos ansteuern. Mit nur zwei ein halb Stunden Verspätung kamen wir dann endlich in Sao Paulo an, wo wir noch vier Stunden Aufenthalt hatten. Hier hat das Boarding jedoch problemlos funktioniert, die einzige Hürde war, dass ab Brasilien das Flugpersonal kein Englisch mehr konnte und nur wichtige Sicherheitshinweise auf Englisch durchgesagt wurden. Auch in Chile lief die Einreise problemlos. In Santiago angekommen wollte niemand unsere Reiserückflugdaten wissen. Das Einzige, dass wir vorzeigen mussten, war unsere Adresse im Land und schon hatten wir unsere Touristenvisa. Wir haben uns also umsonst Stress gemacht- danke dafür Lufthansa. Ab durch den Zoll und schon ging es zu unserem letzten Flug nach Puerto Mont. Dort ebenfalls mit Verspätung angekommen, wurde wir von unserer Ansprechpartnerin Frau Prenzlau und Simons Gastfamilie herzlich willkommen geheißen, doch es tat sich ein weiteres Problem auf: unser aufgegebenes Gepäck kam nicht. In Frankfurt wurde uns nach mehrfacher Nachfrage erklärt, dass unser aufgegebenes Gepäck bis zum Endflughafen in Puerto Mont durchgeschickt werden würde und wir es nicht noch mal an einem anderen Flughafen aufgeben müssten. Doch das war wieder falsch. Wir hätten das Gepäck bei Einreise in Chile neu aufgeben müssen, da es hier durch den Zoll muss. Also mussten wir übermüdet von über 24 Stunden Reisen und genervt noch ein Formular ausfüllen, damit das Gepäck von Santiago nach Puerto Mont geschickt wird. Danach haben wir uns von Simon und seiner Gastfamilie verabschiedet und wurde von Frau Prenzlau nach Frutillar in unsere Cabaña gebracht, wo wir erschöpft und ohne Essen ins Bett gefallen sind. Schon aber nächsten Tag haben wir aber die Nachricht bekommen, dass unsere Koffer mit dem ersten Flieger in Puerto Mont eingetroffen seien. – so viel zur Anreise….

Am Mittwoch begann dann unsere Arbeit am Instituto Alemán in Frutillar. Der erste Tag in der Schule war schön. Wir haben von Ursula, unserer Ansprechpartnerin in der Schule, eine Rundführung durch die ganze Schule bekommen. Dabei wurden wir von allen sehr freundlich und herzlich begrüßt. Wir durften auch schon im ersten Unterricht (Deutsch 6. Klasse) mithelfen. Während Laura das Lesen eines deutschen Textes mit einer Schülerin geübt hat, habe ich den Kindern im Unterricht beigestanden. In der nächsten Stunde wurden wir geben, mit drei 10. Klässlern ein Hörverstehen zu dem Song „Millionär“ von den Prinzen zu machen. Als wir damit fertig waren, haben wir im Nebenraum Bücher geordnet und einsortiert. Unser Stundenplan besteht bisher nur aus fünf festen Stunden (dem Deutschunterricht), noch mehrere weitere Stunden in anderen Fächern und kurzfristigem Einspringen. Leider ist das noch nicht so viel, aber wir hoffen, dass das nach den Weihnachtsferien geordneter abläuft. Am 11.11 feiern wir hier Karnevalsbeginn mit Verkleiden und einem Umzug. Das schönste Kostüm in jeder Klasse bekommt eine Auszeichnung. Auch St. Martin wird hier mit einem Laternenzug nächste Woche gefeiert.

Frutillar, der Ort in dem Laura, Karl und ich wohnen ist in zwei Teile geteilt: Frutillar alto und Frutillar bajo. Die Schule liegt in Frutillar bajo, wo wir auch wohnen. Frutillar bajo liegt direkt am Lago Llanquihue. Wenn man am See steht schaut man direkt auf den Vulkan Orsono auf der anderen Seite des Ufers, den man aber nur bei gutem Wetter sehen kann. In Frutillar bajo gibt es vor allem Restaurants und Kuchenläden, zum Einkaufen müssen wir immer nach Frutillar alto fahren. Hierfür gibt es zwar keine Busverbindung aber besondere Taxis, die immer von bajo nach alto und wieder zurückfahren.

Das war unsere erste Woche bisher. Wir melden uns hoffentlich bald wieder.