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Unser 1. Monat in La Paz

Hey:) Wir sind Johanna und Amelie und wir werden von September 2022 bis Ende August 2023 für ein Jahr in La Paz leben, um dort die Zeit unseres Freiwilligendienstes zu verbringen.

Durch unsere ehemalige Schule, die Elisabethschule Marburg, sind wir auf ein Projekt in Bolivien gestoßen, das wir unbedingt näher kennenlernen wollten. An einer Schule mit Montessori-Konzept, dem Kurmi Wasi Colegio, in Achocalla bei La Paz wollten wir also gerne für ein Jahr arbeiten. Als wir dann die Einladung von der Schule hatten und die Bestätigung von der Diakonie Hessen, dass wir die Plätze für das Weltwärts-Programm hätten, freuten wir uns sehr. 

Nachdem wir im Sommer an zwei Vorbereitungsseminaren teilgenommen und kurz vor Abflug zum Glück noch unsere Visa bekamen, ging es am dritten September 2022 für uns los. Nach einem langen Flug und vielen Filmen kamen wir dann mitten in der Nacht am Flughafen in El Alto an. 

Dort wurden wir super lieb von unserer Ansprechpartnerin der Schule und von unserem Gastvater empfangen. Bei der Gastfamilie lebten wir eine Woche, bis wir dann in unsere eigene Wohnung in La Paz zogen.

Rechts im Bild steht ein Schuhputzer in seiner Uniform. Die Art Sturmmütze, die er trägt nennt man Pasamontaña und dient zum Schutz gegen Diskriminierung. In seiner Hand trägt er sein Schuhputzerkästchen, die sogenannte Caja. 

In der ersten Woche waren wir also schon mal super aufgehoben, was wir auch brauchten, denn die Höhenkrankheit (Müdigkeit, Atemnot, Erbrechen und Augenschmerzen) machte uns ziemlich zu schaffen. Nach ein paar Tagen war es aber zum Glück besser und wir konnten das Einführungsseminar besuchen. 

Dort haben wir viele nette Leute und vor allem andere Freiwillige kennengelernt, haben viel traditionelles Essen und Tänze ausprobiert und hatten eine faszinierende Stadtführung aus der Sicht von dem hier häufig vertretenen Berufsbild der SchuhputzerInnen.

In der Woche darauf, als auch unser Umzug stattfand, waren wir das erste Mal in der Kurmi Wasi Schule.Auch dort wurden wir super lieb empfangen. Zunächst waren wir in zwei verschiedene Klassen eingeteilt, um die Lehrer dort zu unterstützen und den Unterricht kennenzulernen. Sprachlich war es zunächst ziemlich anstrengend und wir haben leider nicht viel verstanden, weshalb wir auch nur wenig helfen konnten. 

Nachdem die ersten Tage in der Schule also eher unspektakulär waren, fingen wir an, in der Küche mitzuhelfen. Gestern haben wir unseren Stundenplan bekommen und wir merken, dass sich unsere Aufgaben in der Schule immer mehr herauskristallisieren. So helfen wir zum Beispiel dienstags und donnerstags den EnglischlehrerInnen und bereiten Unterrichtsmaterialien vor. An anderen Tagen helfen wir in der Küche, gehen mit auf dem Markt einkaufen oder helfen in der Grundschule. 

Generell verläuft ein Tag an der Schule so, dass die Kinder und auch die LehrerInnen mit dem Schulbus gegen 8 Uhr an der Schule ankommen und der Unterricht dann um 8.30 Uhr beginnt. Vormittags haben die Kinder dann verschiedenen Unterricht, bis es dann um 11 Uhr zur Pause klingelt und es Mittagessen gibt. An drei Tagen in der Woche ist die Schule um 13.30 Uhr beendet, während sie dienstags und donnerstags erst um 16 Uhr endet und die Kinder wieder mit den Schulbussen nach Hause gefahren werden. Eine Klasse ist hier immer aus zwei Jahrgängen zusammengelegt und besteht aus etwa 20-30 Kindern. Neben den klassischen Unterrichtsfächern, wie Mathematik und Biologie, wird auch Aymara (indigene Sprache) unterrichtet und kreative Tätigkeiten, wie Stricken, Werken und Gärtnern gelehrt. 

Mercado Rodríguez

Neben der Zeit, die wir in der Schule verbringen, haben wir zum Glück auch relativ viel Freizeit. In dieser treffen wir uns mit anderen Freiwilligen, erkunden die Stadt oder unternehmen Reisen. 

Die Stadt ist unfassbar belebt, so gibt es zum Beispiel an jeder Ecke kleine Tiendas, an denen oft indigene Frauen ihre Waren verkaufen. Besonders schön finden wir jedoch die großen Märkte, auf denen man köstliches Gemüse und Obst einkaufen kann.

Der größte Markt ist jedoch eindeutig die Feria in El Alto. Hier gibt es wirklich alles! Von Autos, über Tiere und Kleidung, bis hin zu Lebensmitteln. 

Von einem Ort zum nächsten kommt man hier meist entweder mit Minibussen und Truffies (kleine Autos), in die man einsteigt und aussteigt wann man möchte oder man nutzt das Teleférico-System, ein gut ausgebautes Gondel-Netzwerk (und wohl auch das Einzige was hier TÜV hat). Zunächst wirkte der Verkehr hier auf uns ziemlich chaotisch und gefährlich. Denn es gibt scheinbar keine Regeln und in den Autos kann man Anschnallgurte lange suchen.  Jedoch haben wir festgestellt, dass in diesem Chaos auch eine Ordnung liegt und wir es mittlerweile lieben Truffi zu fahren. 

Generell fühlt es sich für uns so an, als würden wir uns hier gerade gut einleben und die Dynamik der Stadt verstehen lernen. Das ist wirklich ein gutes Gefühl, da man nun ein neues Zuhause gefunden hat, auch wenn es nur für ein Jahr ist. 

Hier noch ein kleiner Foto-Spam:)

ästhetische Bilder von La Paz, meist aus der Seilbahn fotografiert:

die Frucht- und Gemüsemärkte:

Autooos:

Reisen: (Coroio, Valle de la luna, Achocalla):

Schule:

Außerdem: